Urologie

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Leistungen

Allgemein

Die Urologie umfasst die Vorbeugung und Behandlung krankhafter Veränderungen der harnbildenden und harnableitenden Organen von Mann und Frau (d.h. Nieren, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre) sowie der Geschlechtsorgane des Mannes (Prostata, Penis, Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläschen).

Hinweis zur Versicherung

Erfreulicherweise können ab 1.1.2023 auch Versichterte der Gesetzlichen Versicherungen (GKV) behandelt werden. Leider werden nicht alle Leistungen der modernen Urologie durch den sogenannten Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) abgedeckt, die durch private Krankenkassen in vollem Umfang übernommen werden.

Sie haben jedoch die Möglichkeit über sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) diese zu erhalten: Beispiele sind: in der Vorsorge der PSA-Wert (Prostata spezifische Antigen), Organultraschall inklusive Prostata, die vorsrogliche Abklärung von sexuell übertragbarer Erkrankungen (STD) oder die HD-Zystoskopie mit  Narrow Band Imaging (NBI). 

Krebsvorsorge

Ab wann zur Prostata-Vorsorge?

  • Männer ab dem 45. Lebensjahr
  • vorzeitig bei familiären und genetischem Risiko

Welche Vorsorge-Untersuchungen bieten wir an?

  • PSA Bestimmung im Blut (Prostata-spezifisches Antigen) (Fachlabor)
  • Digital Rektale Untersuchung (DRU)
  • Urin-Analyse auf Blut und Biomarker (z.B. Blasenkrebs-Früherkennungsmaker BTA stat)
  • Ultraschall der Nieren, der Harnblase und der Hoden
  • Transrektaler Ultraschall (TRUS)
Abklärung von Beschwerden
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen und in der Harnröhre (Dysurie)
  • Unterbauchschmerzen, Flankenschmerzen, Beckenbodenschmerzen
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • Harninkontinenz der Frau und des Mannes
  • Erschwertes Wasserlassen (gutartige Prostatavergrößerung, BPH)
  • Häufiger Harndrang (Urge Symptomatik)
  • Hodenschmerzen und Hodenschwellung
Beratung · Therapie typischer Krankheitsbilder
  • Urologische Krebserkrankungen: Prostatakarzinom, Blasenkarzinom, Nierenzellkarzinom, Peniskarzinom und Hodenkarzinom mit deren Diagnostik, Therapie, Nachsorge sowie genetische Beratung
  • Abklärung gutartiger Veränderungen: Vergrößerung der Prostata, Auffälligkeiten von Nieren, Harnleitern, Harnblase und Harnröhre, Hoden und Penis
  • Chronische und akute Harnwegsinfektionen
  • Harnsteinleiden
  • Geschlechtserkrankungen (STD)
Diagnostik · Eingriffe
  • Sonographie von Harnblase, Prostata, Nieren, Hoden mit farbkodierter Doppler-Sonographie sowie transrektaler Ultraschall
  • Digital flexible Urethrozystoskopie (Harnröhren-Blasen-Spiegelung)
  • Hochauflösende flexible HD-Urethrozystoskopie mit NBI Technik (Narrow Band Imaging) Weitere Informationen (externer link der Firma Olympus®)
  • Urinanalyse: Urin-Stix, Urinsediment (im Fachlabor)
  • Mikrobiologische Untersuchung und Resistenzbestimmung von Urin, Ejakulat, Abstrichen (im Fachlabor)
  • Urinzytologie (Pathologie des Universitätsklinikums München LMU)
Sexualmedizin
  • Impotenz (Erektile Dysfunktion). Bitte beachten Sie, dass die Kosten in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden und die Abklärung sowie Therapie zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) gehört.
  • Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox). Bitte beachten Sie, dass die Kosten in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden und die Abklärung sowie Therapie zu den Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) gehört.
  • ! Bitte beachten Sie: Keine Abklärung unerfüllter Kinderwunsch. Wir analysieren aktuell keine Spermiogramme.
Kinder

Bitte beachten Sie, dass wir keine kinderurologischen Untersuchungen durchführen. Bitte wenden Sie sich hierfür an die ausgewiesenen spezialisierten Zentren.

Häufige Fragen

Sinn: Macht eine Prostata-Vorsorge Sinn?

Der Nutzen der Prostatavorsorge ist in zahlreichen Studien belegt und wird daher bei dem Mann ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Bei familiärer Häufung oder genetischer Belastung sollte diese frühzeitiger durchgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der BvDU. Leider werden die meisten vorsorglichen Untersuchungen, wie z.B. der PSA-Wert nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und gelten als IGeL.

 

Muss ich zu meinem Termin mit voller Blase kommen?

Da bei fast jeder urologischen Untersuchung eine Urinabgabe erforderlich ist, bitten wir Sie zu Ihrem Termin generell vorher nicht noch einmal auf die Toilette zu gehen. Sollte eine Urinabgabe nötig sein, werden Sie in der Praxis draufhingewiesen und bekommen eine entsprechende Anleitung.

 

Abklärung Geschlechtserkrankungen: Was muss ich beachten?

Geschlechtserkrankungen (STD=Sexuell transmitted disease) werden einerseits über eine Blutentnahme (HIV, Hepatitis, Syphilis) oder über Vaginal- oder Harnröhrenabstriche (Gonokokken=sog. Tripper”, Chlamydien, Ureaplasmen, Mykoplasmen) diagnostiziert. Bitte beachten Sie, dass Sie für eine zuverlässige Aussage des Harnröhrenabstriches mindestens zwei Stunden vorher nicht auf die Toilette gegangen sein sollten.
Ferner beachten Sie bitte, dass in der Regel eine komplette STD-Abklärung nicht von gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.

 

Muss ich vor einer Ultraschalluntersuchung oder Blutentnahme nüchtern sein?

Nein. Für die allgemeine sonographische Untersuchung von Nieren, Blase, Hoden, Leisten oder Prostata müssen Sie nicht nüchtern sein.
Auch für eine Routine-Laboruntersuchung (z.B. Nierenwerte, Entzündungsparameter, Blutbild, PSA etc.) müssen Sie nicht nüchtern kommen. Eine Ausnahme besteht in der Abnahme bestimmter Hormone (bei Fragen sprechen Sie uns bitte an).

Urin- oder Ejakulatkontrollen: Brauche ich einen extra Termin?

Nein. Sie können jederzeit eine Urinkontrolle in unserer Praxis durchführen oder eine Ejakulatprobe zur mikrobiologischen Analyse vorbeibringen. Hierfür ist keine Terminbuchung notwendig.

Was ist eine Urin- oder Spülzytologie?

Die Urinzytologie ist eine Untersuchung auf zelluläre Bestandteile des Urins. Es können entzündliche Zellveränderungen, aber auch Dysplasien bzw. Tumorzellen nachgewiesen werden.
Die Zytologie eignet sich gut als erweiterte Maßnahme zur Krebsfrüherkennung der Harnblase, der harnableitenden Wege und des Nierenbeckenkelchsystems.

Blasenspiegelung · Vorbereitung: Was muss ich vor einer Blasenspeigelung beachten? Wie muss ich mich vorbereiten?

Vor einer Blasenspiegelung (Urethrozystoskopie) müssen Sie sich in der Regel nicht vorbereiten. Sie müssen nicht nüchtern kommen. Direkt vor der Untersuchung wird Ihr Urin nochmals zur Sicherheit auf Infekte geprüft.

Was ist der Vorteil einer HD Zystoskopie mit NBI Technik?

In einer Blasenspiegelung wird die Harnröhren- sowie die Blasenschleimhaut endoskopisch genau untersucht. Der Vorteil des HD-fähigen Zystoskops CYF-VH mit “Chip-on-the-tip”-Technologie (digitale Computer-Chips an der Spitze) mit LED-Technik (signifikant helleres Bild) ist eine bereits unter Weißlicht hochauflösende verbesserte und detailliertere Darstellung der Blasenschleimhaut. Die integrierte NBI-Technologie (hochauflösende Schmalband-Bildgebung) eignet sich besonders zur Auffindung von flachen sich an der Schleimhaut anliegenden und oft aggressiven Tumoren, sog. CIS-Tumore, welche mit der normalen Glasfaseroptik schwer bis gar nicht zu detektieren sind. Durch die zwei gefilterten spezifischen Wellenlängen kann besser zwischen gesunder und kranker Blasenschleimhaut unterschieden werden und kleinere pathologische Befunde fallen besser auf. Weitere Informationen (externer link der Firma Olympus®).

Blutverdünnende Mittel: Müssen blutverdünnende Medikamente vor der Blasenspiegelung abgesetzt werden, um Blutungen vorzubeugen?

Nein. Sie müssen Ihre blutverdünnenden Medikamente nicht absetzen. Während einer diagnostischen Blasenspiegelung werden keine Proben entnommen.

Angst: Ich habe große Angst vor einer Blasenspiegelung.

In der Regel ist die Blasenspiegelung vollkommen unproblematisch. Wir benutzen ausschließlich ein flexibles Zystoskop, welches im Durchmesser sehr schlank und somit weniger schmerzhaft ist. Dennoch nehmen wir Ihre Sorgen ernst. Vor jeder Untersuchung führen Sie ein vertrauensvolles Gespräch mit Ihrem untersuchenden Arzt und sie werden über Risiken aufgeklärt. Hierbei gehen wir gezielt auf Ihre Befürchtungen ein und erörtern Ihr individuelles Nutzen-Risiko-Verhältnis.

Sollten Sie bedeutende Vorerkrankungen oder erhebliche Angst haben, ziehen wir zu Ihrer Sicherheit ggf. einen zweiten Arzt hinzu oder überweisen Sie an ein mit uns kooperierendes Krankenhaus. In der Regel ist dies jedoch nicht notwendig.  

Schmerzen: Ist eine Blasenspiegelung schmerzhaft?

Die Blasenspiegelung ist unangenehm, in der Regel jedoch nicht schmerzhaft. Wir benutzen ausschließlich felxibel Geräte, welche im Durchmesser sehr schlank sind und somit größere Reizungen der Harnröhren- und Blasenschleimhaut verhindert werden. In der Regel dauert eine diagnostische Blasenspiegelung nicht länger als 10 Minuten und wir führen die Untersuchung wach durch. Sollten Sie in Ausnahmefällen einen Dämmerschlaf (Sedierung, “Schlafspritze”) wünschen, sprechen Sie uns bitte gezielt bei dem Aufklärungsgespräch an

Blutungen und Brennen: Habe ich nach einer Blasenspiegelung Schmerzen oder Blutungen?

Trotz den felxiblen dünnen Endoskopen kann es durch die mechanische Reizung zu leichteren Blutungen kommen, vor allem bei Männern mit einer stark verengten Prostataloge. Auch kann es nach der Untersuchung beim Wasser lassen brennen. Dies ist völlig noraml und kein Grund zur Beunruhigung. Durch eine erhöhte Trinkmenge und häufiges Wasser lassen hören Brennen und Blut im Urin in der Regel nach 1-3 Tagen wieder auf.

Sedierung: Ich möchte möglichst nichts von der Blasenspiegelung mitbekommen? Welche Einschränkungen habe ich nach der Untersuchung?

Die Sedierung ist keine Narkose sondern ein sanfter Dämmerschlaf, aus dem Sie jederzeit aufgeweckt werden können. Eine Sedierung während einer Blasenspieglung führen wir nur in Ausnahmefällen durch. Bitte beachten Sie, dass die Sedierung im Gegensatz zur Sedierung während einer Magen-und Darmspiegelung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird und es sich um eine sog. Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) handelt. Die Kosten werden Ihnen privat in Rechnung gestellt.

Wir verwenden meist Propofol, das sich durch eine hohe Sicherheit, eine sehr gute Verträglichkeit und Steuerbarkeit auszeichnet. Zu Ihrer Sicherheit überwachen wir kontinuierlich Sauerstoffsättigung, Blutdruck und Herzfrequenz, wenn medizinisch notwendig mit EKG. Unsere Assistentinnen besitzen eine Zusatzqualifikation in Sedierung und Notfallmanagement.

Nach einer Sedierung sind Sie bis zu 24 h nicht verkehrstüchtig (kein Auto, kein Fahrrad) und nicht geschäftsfähig. Eine persönliche Abholung in der Praxis durch einen Angehörigen oder Bekannten ist notwendig und muss durch deren Unterschrift dokumentiert werden, alternativ rufen wir ein Taxi für Ihren Nachhauseweg. 

Ergebnis: Wird der Befund direkt nach der Blasenspiegelung besprochen? Kann ich Bilder sehen? Erhalten ich und mein Hausarzt einen Bericht über die Untersuchung?

Selbstverständlich. Direkt nach der Blasenspiegelung werden die Befunde mit Ihnen anhand der Bilddokumentation erörtet und ggf. ein weiteres Vorgehen mit Ihnen besprochen. Auch erhalten Sie einen schriftlichen Befundbericht. Befunde einer Spülzytologie werden Ihnen nachgereicht. Wenn Sie Ihr Einverständnis nicht widerrufen haben, werden Ihrem Haussarzt anschließend alle Befunde zugesendet. 

Hygiene: Können Krankheiten durch Endoskope übertragen werden?

Nein. Die Hygiene ist das Kernelement der Endoskopie, auf das Sie sich voll verlassen können müssen. Wir bereiten die Geräte nach strengsten Kriterien durch manuelle Vorreinigung mit anschließender vollautomatischer Desinfektion (RDGE) unter Verwendung von Peressigsäure auf.

Als endoskopische Zusatzinstrumente wie Biopsiezangen, Biopsieventile oder Polypenschlingen verwenden wir ausschließlich Einmalprodukte.

Die RDGE sowie die Qualität der hygienischen Maßnahmen wird in regelmäßig durch unabhängige Dienstleister und das Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München geprüft, validiert und durch die KVB zertifiziert.

Abholung: Benötige ich eine Abholperson nach der Untersuchung?

Wenn Sie eine Schlafspritze erhalten haben, dürfen Sie bis zum Folgetag nicht selbst aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Daher ist eine Abholung durch eine mündige Person zur Gewährleistung einer sicheren Heimfahrt vorgeschrieben und muss durch Unterschrift der Abholperson bzw. des Taxifahrers dokumentiert werden.

Keinesfalls dürfen Sie selbst Auto, Motorrad oder Fahrrad fahren. Gefährliche Tätigkeiten oder wichtige Entscheidungen sollten Sie am Untersuchungstag nicht ausüben bzw. treffen – Sie sind nicht geschäftstüchtig.